Wallfahrt nach Mariazell und Gedenkmarsch nach Mauthausen


10.08. - 11.08.2020

Die diesjährige Wallfahrt nach Mariazell war eine wohl besondere Wallfahrt. Zum Einen hält uns die COVID-19 Pandemie noch fest in ihren Klauen, zum anderen war Mariazell nur ein Zwischenstopp auf dem Weg nach Mauthausen. Mehr über diesen "Gedenkmarsch nach Mauthausen" findet ihr >>hier<<

Ich habe diesen Weg, diese Wallfahrt nach Mariazell und den "Gedenkmarsch" nach Mauthausen im Gedenken an alle Menschen die ihr Leben in einem sinnlosen Krieg verloren haben durchgeführt. Für Menschen die zu Tode gequält, versklavt, missbraucht und dann einfach entsorgt wurden. Für die Menschen die quer durch Europa in Konzentrationslager verfrachtet wurden, zu Fuß oder mit der Bahn, ihrem Tod entgegengebracht wurden. Ich konnte nur ansatzweise die Strapazen dieser Menschen auf mich nehmen. Es wäre vermessen meinen Weg mit dem der Menschen die in ein Konzentrationslager deportiert wurden zu vergleichen.

Das was damals passierte das darf sich nicht wiederholen. Leider ist dieser Wunsch lediglich ein Wunsch und eine Art "Hoffnung". Es werden auch jetzt, 75 Jahre nach Kriegsende, Menschen versklavt, missbraucht und zu Tode gequält. Der Hass, die Zwietracht zwischen den Menschen ist nach wie vor vorhanden und das ist schlimm.

Viele Menschen vergessen das man nur ein Leben hat und man dieses eine Leben, so gut als möglich leben sollte. Es gibt keinen "Retourschein" wie bei "Amazon"  oder "H&M", um dieses Leben umzutauschen, wenn es einem nicht gefällt oder nicht so passt und nicht so gut läuft. Jede Sekunde, Minute des Lebens sollte man bewusst leben und es genießen.

"Lebe, Liebe, Lache" ein wohl gut bedachter Slogan.

 

Meine Wallfahrt nach Mariazell somit in einem besonderen Jahr, unter besonderen Voraussetzungen. Die Zeit in sich zugehen hat man vom ersten Schritt weg, raus aus dem Haus, hinein in eine meditative Zeit. Versunken in Gedanken beschreitet man diesen Weg, diesen Pilgerweg, nach Mariazell. Ist die "Pilgergruppe" auch noch so klein, es geht im Grunde jeder für sich, es ist eine Wanderung durch den Kopf, man löst sich von unliebsamen Gedanken und sucht das positive des vergangenen Jahr hervor. Je näher man Mariazell kommt umso freier und unbeschwerter wird der Weg, auch wenn der Weg 2 Tage und knapp 80 km beansprucht. Die Beine sind zwar schwer geworden und manchmal denkt man sich, warum tut man sich das an. Nur eines ist sicher, im kommenden Jahr gehe wieder auf Wallfahrt, auf eine Wallfahrt nach Mariazell.

Das Leben ist und bleibt schön und jede Minute, jede Stunde, jeder Tag davon, ist es Wert es zu genießen.

 

Streckenverlauf:

Start zu Hause - Toter Mann - Wetterkreuz - St. Kathrein am Hauenstein - Alpl  - Freßnitz - Mitterdorf im Mürztal - Veitsch - Rotsohlalm - Niederalpl - Wetterinalm - Fallenstein - Gußwerk - Mariazell

 

 

Zitat zum Tag:

"Para ir a donde no sabemos, hay que ir donde no sabemos"

(übersetzt bedeutet das)

"Um ins Unbekannte zu gehen, müssen wir durch das Ungewisse hindurch gehen."

Juan de la Cruz (Juan de Yepes Alvarez)

 




Kommentare: 1
  • #1

    fernow karl (Samstag, 22 August 2020 18:12)

    Tolle Bilder von einem wahrscheinlich physisch UND psychisch beschwerlichen Weg respektive auch Ziel!
    Erhole Dich gut - in den Beinen und im Kopf - damit Du weiteren Aufgaben ruhig entgegensehen kannst - es erwarten Dich noch viele Ziele,auch als Opa!