31.07.2020
Alles was man bei schönem, stabilem Wetter erledigen kann versuche ich noch zu erledigen, bevor ich mich auf meinen "langen Marsch" nach Mauthausen begebe.
Der heutige Tag wurde dahingehend genutzt um den Leobner oder "Loibner" wie er von den "Einheimischen" auch genannt wird, zu erklimmen bzw. zu erwandern.
Mit 2036 m ist der Leobner ein doch stattlicher Berggipfel in den Eisenerzer Alpen. Der Zustieg ist lang und bei diesem Wetter auch sehr schweißtreibend. Aber was tut man nicht alles um dieses Gefühl von Freiheit zu erfahren. Eine schöne Bergtour, mit einer tollen Fernsicht, was will man mehr.
Der Start der heutigen Tour in Vorwald, in der Nähe vom Gasthof Gruber. Mein Weg führt mich über die Autobahn (A9) und einer Forststraße zu einem Steg, welcher mich über die Palten bringt. Der Wanderweg hinauf auf die Aigelsbrunner Alm ist in einem "Top Zustand", man hat den gesamten Weg mit einem "Balkenmäher" freigemacht, "Chapeau". Es geht stetig steigend nach oben, vorbei an der schon immer mächtiger werdenden Palten, hinauf zu einem Güterweg. Meine Vermutung das ich hier noch einmal vorbeikomme sollte mich nicht täuschen. Vorerst geht es aber gerade weiter immer nach oben. Nach knapp 2 Stunden erreiche ich die Aigelsbrunner Alm. Die Sennerin war noch mit den Kälbern beschäftigt als ich an der Hütte ankam. Eine kurze Pause, was Erfrischendes getrunken und mich wieder auf den Weg gemacht, hinauf zum Leobner Törl. Vom Leobner Törl hat man bereits eine ausgezeichnete Sicht auf die Bergwelt im Gesäuse. Der Weg führt nun unterhalb der Leobner Mauer hinauf auf den Gipfel des Leobner. Nach ca. 3 Stunden Gehzeit konnte ich mich im Gipfelbuch verewigen, Amen. Jetzt Pause, die Aussicht genießen. Ein unbeschreibliches Panorama in die Ennstaler Alpen, einfach perfekt. Nach einer ausgiebigen Zeit des Rastens und des Schauens habe ich mich wieder auf den Weg gemacht. Nun beginnt der Abstieg in Richtung Haberl Törl. Am Haberl Törl blickt man in das, im oberen Teil eher Weglose Haberlkar. Vereinzelte Spuren, von Jägern weisen mir, mehr oder weniger, den Weg. Erst am Hochstand konnte ein wirklicher Weg erkannt werden. Diesem Weg folgte ich nun bis auf die Haberlalm und zu einer Jagdhütte. Ein Forstweg führt an der Südflanke des Leobner hinüber in Richtung "Postmeister". Das Rauschen der Palten beweist, ich bin am richtigen Weg. Wie bereits erwähnt erreiche ich die am Aufstieg erwähnte Wegkreuzung. Nun folgte ich dem Weg zurück nach Vorwald. Nach knapp 6 Stunden Gehzeit war diese Bergtour zu Ende. Viele, positive Eindrücke konnte ich speichern, in meinem Kopfkino, Eindrücke die einem niemand wegnehmen kann. Als ich da oben stand, am "Loibner", erkannte ich das da noch weitere Berggipfel "herumstehen". Eine unendliche Geschichte, dieses Bergwandern. Einmal gefangen und infiziert von diesem "Bergvirus" und man ist unheilbar erkrankt, im positiven Sinn.
Das Leben ist und bleibt schön!
Streckenverlauf:
Start in Vorwald in der Nähe vom Gasthof Gruber - ich folge dem Wanderweg 674 - Aigelsbrunner Alm - Leobner Törl - Leobner Mauer - Leobner 2036 m - Haberltörl - Haberlkar - Haberlalm - Parkplatz in der Nähe vom Gasthof Gruber
Gesamtzeit:
7 Stunden 14 Minuten, reine Gehzeit 5 Stunden 51 Minuten
Distanz:
17,10 km; Höhendifferenz 1217 hm
Zitat zum Tag:
"Durch nichts bezeichnen die Menschen mehr ihren Charakter als durch das, was sie lächerlich finden."
Johann Wolfgang von Goethe
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